Datum: Fr., 01.09.2023 | 18:00 Uhr
Lesung
Dass Ahne noch lebt, ist gut, aber nicht selbstverständlich. Und das Leben an sich auch nicht. Schließlich lebt Ahne fast von Geburt an in zwei Welten gleichzeitig. In Ostberlin und auf einem Kontinent, der nach ihm benannt ist, weil er ihn entdeckt hat.
Sein Vater verlässt die Familie, und Ahne fühlt sich plötzlich wie ein Erwachsener. Dabei will sich sein Körper so gar nicht entwickeln. Als er den Höhepunkt seiner geistigen Leistungsfähigkeit erreicht, ist Ahne 14 Jahre alt, schwul und fürs Leben untauglich. Glaubt er jedenfalls. Aber es geht doch irgendwie weiter. Mit Lehre und Armeezeit, Punk und Pogo, Skiflug-WM und der Abschaffung des Kapitalismus. Und das mit der Liebe könnte man ja auch noch wagen. Zum Sterben ist es nämlich nie zu spät. Nun hat der Mitbegründer der Reformbühne Heim & Welt das alles auch noch aufgeschrieben, lückenlos und unverfälscht, fast jedenfalls, und wundert sich, dass er es bis heute geschafft hat. „Wie ich damals lebte“ (Voland & Quist, 2023) ist ein autobiografischer Roman über das Aufwachsen in der DDR, die Kraft imaginärer Gegenwelten und das holprige Dasein, das schon auch ein bisschen Spaß macht.
Wo:
Zimmer auf dem Wartenberger Kirchplatz
Grevesmühlener Str. 16, 13059 Berlin
Zugang barrierefrei
Fotocredits: Oz Nettmann
Ahne, 1968 in Berlin-Buch geboren, ist gelernter Offset-Drucker. Die Wende war für ihn ein Glücksfall: Er wurde arbeitslos und Hausbesetzer. Ahne war etliche Jahre bei den Surfpoeten aktiv und liest jeden Sonntag bei der Berliner Reformbühne Heim & Welt. Insgesamt sind von ihm vier Bände seiner „Zwiegespräche mit Gott“, fünf Bücher mit Kurzgeschichten sowie ein Lyrikband erschienen. „Wie ich damals lebte“ ist eine Art Biografie. Darin erinnert sich Ahne daran, wie er geboren wurde.
Ein Angebot im Rahmen von „ZusammenZimmern. Festival für Kultur und Raum in Hohenschönhausen“, ein Modellprojekt von Lichtenberg Open ART, veranstaltet von der Stiftung Stadtkultur, gefördert von der HOWOGE. In Kooperation mit der Tanzschule Magic Dance bei Markus Bensch.